1982 Hunde in Farbe Hunde in Farbe
German translation & interpretation of the english original book "The Love of Dogs" - 5th edition 1982, Südwest Verlag GmbH & Co.KG, München (D)
   

Unfortunately, I do not remember when and where I bought this dog "picture book". The individual chapters were written by English cynology experts. The very interesting part about the herding dogs was written by Margaret Osborne ("Shiel"). There is also a photo of two Shelties (sable/white and tricolour) provided by the Camera Press picture library. Perhaps someone can identify the dogs?

Page 14-25: "Hütehunde
Es gibt mehr als 70 verschiedene Schäferhunde, Hirten- und Treibhunde. Gut die Hälfte von ihnen kommt nur in Europa vor. ...
Hütehunde sehen überall in der Welt anders aus. Fell, Farbe, Körperbau und Größe variieren sehr stark. Jede Rasse entspricht der Arbeit, die sie zu leisten hat, sowie dem Klima und dem Gelände, in dem sie lebt. ...
Gewöhnlich hat ein Hütehund drei Aufgaben: Er hilft die Herde zusammenzuhalten, dient als Wächter für Hof und Familie und warnt vor Angreifern oder Raubtieren.  Als Folge dieser jahrtausendelang geübten Pflichterfüllung sind die meisten Rassen sanft, anhänglich, ihrem Herrn unbeirrbar treu ergeben - und ebenso bereit, Besitz, Heim und Familie notfalls bis zum Tod zu verteidigen. Auf vielen Höfen dienen Hütehunde darum als eine Art Allzweck-Hund: ...
Ein echter Hütehund, gleich welcher Herkunft, besitzt stets ungewöhnliche Charaktereigenschaften. In meiner langjährigen Zusammenarbeit mit ihnen ist mir keiner begegnet, der nicht hochintelligent, empfindsam und aufmerksam gewesen wäre - stets von dem tiefen Wunsch nach Lob und Anerkennung beseelt. Ihr Gehirn scheint ähnlich wie unseres zu funktionieren. Hirtenhunde haben starke telepathische Fähigkeiten. Mehr als Hunde anderer Rassen vermögen sie die Gedanken und Empfindungen des Menschen zu erfassen. Sie haben strenge Eigentumsbegriffe und ein ausgeprägtes Gefühl für Recht und Unrecht - vor allem, ob ihre Besitzer recht oder unrecht handeln! Sie erfühlen unsere Stimmungen und Launen in einer Weise, die manchmal geradezu unheimlich erscheint.
Ob ein solcher Hund nun Hütearbeit verrichtet, ob er sonst noch als Nutzhund dient oder einfach Familienhund ist: Er braucht nichts so sehr wie den Beifall des Menschen, und er tut weit mehr, als erwartet, um sich in unaufdringlicher Weise angenehm zu machen. Wer ihn als Spiel- und Hausgefährten hält und damit seinen eigentlichen Aufgaben entzieht, hat die Pflicht, ihm bei der Ausbildung seines Wesens und Charakters zu helfen. Ein Hütehund braucht nun einmal den Menschen als Partner. Versagt man ihm diese Partnerschaft, den persönlichen Kontakt, kommt es leicht zu Fehlentwicklungen. Der Hund trauert, erscheint bedrückt, wird vielleicht sogar unzuverlässig. Ein intelligenter Hund, der sich langweilt, ist oft ein "ungezogener Hund". ...
Nicht alle Hirtenhunde verrichten gleiche Arbeit. ... Auf steilen, zerklüfteten Weiden im Hochgebirge wird er kleiner, wendiger sein - ein guter Kletterer. Jeder Schäfer- und Hütehund muß seine Arbeit erlernen. Freilich bringt er dazu bereits ein gut Teil ererbter Fähigkeiten mit und lernt von den erwachsenen Tieren mehr, als später von seinem Herrn. Wenn ein solcher junger Hund neben einem 'ausgelernten' aufwächst, kann man sich auf ihn verlassen; denn er hat den denkbar besten Unterricht erhalten. ...
Denn echte Hütehunde sind vielseitig und anpassungsfähig. So wie sie ihre Arbeit an den unterschiedlichen Tierarten leisten, kann man sie auch zu völlig anderen Zwecken abrichten. ..."

1982 Hunde in FarbePage 68: "Der Shetland-Schäferhund war ursprünglich ein reiner Nutzhund. Inzwischen hat er sich auch als Haustier viele Freunde erworben. Wie das Shetlandpony, ist dieser kleinste Collie (auch 'Sheltie' genannt - von Nasenspitze bis Körperende höchstens 38 cm) nicht gezüchtet worden, sondern hat sich mit der Zeit von selbst den Bedingungen seiner Inselheimat angepaßt. Seine zierliche Erscheinung trug ihm auf den britischen Inseln den Beinamen 'Feenhund' (oder Märchenhund) ein. Dieser Schäferhund besitzt alle Tugenden eines Collies. Ängstliche Exemplare sollte man jedoch nicht anschaffen."

 


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